DENKMAL DES KÖNIGS JOHANN III. SOBIESKI

Das Denkmal stellt den König Johann III. auf einem sich aufbäumenden Pferd dar, wie er über zwei besiegte Türken hinwegreitet. Sobieski trägt eine römische Prunkrüstung und in der erhobenen Hand hält er seinen Feldherrnstab. Vorbild waren u. a. das sich in Wilanów befindende barocke Reiterdenkmal Sobieskis sowie die Reiterstatue Ludwigs XIV. von Gian Lorenzo Bernini. Aufgestellt auf der Achse des Palais auf der Insel schließt es die nördliche, sich aus den Fenstern des Salomon-Saals eröffnende Perspektive ab.

Das Denkmal wurde am 14. September 1788 feierlich zum 105. Jubiläum des Sieges bei Wien enthüllt. Stanislaus August schätzte Johann III. besonders. Der polnische Herrscher zollte jedoch mit dem Denkmal nicht nur seinem Vorgänger Respekt. Das Denkmal war auch ein Element der antitürkischen Propaganda. Es wurde 1787 nach Beginn des Krieges zwischen Russland und der Türkei aufgestellt. Polen sollte sich in diesem Konflikt durch bereitgestellte Truppen auf die Seite von Katharina II. stellen. Stanislaus August wollte auf diese Weise die Beziehungen mit Russland festigen und das Land vor neuen Aufteilungen schützen.

Das Denkmal Johanns III. entwarf der Hofbildhauer des Königs André Le Brun, und Franciszek Pinck führte es aus. Es handelt sich um eine typisch barocke Skulptur und um das einzige freistehende Denkmal (das zweite in Warschau nach der Sigismundsäule), das im Auftrag Stanislaus Augusts realisiert wurde. Errichtet wurde es aus einem Sandsteinblock, der zuvor noch zu Lebzeiten Johanns III. bearbeitet wurde.